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Krampfadern

Krampfadern entstehen im oberflächlichen Venensystem. Als Hauptursache wird eine angeborene Bindegewebsschwäche, die über eine Ausweitung der Venenwand zu einem Verlust der Klappenfunktion in den oberflächlichen Venen führt, angenommen. Als Folge zeigen sich an den Beinen erweiterte, geschlängelt verlaufende Venen. Begünstigt wird die Entstehung durch Bewegungsmangel, alltäglliche Steh- oder Sitzbelastung, Übergewicht und hormonelle Einflüsse (Schwangerschaften). Unbehandelt können Krampfadern zu Folgeerkrankungen wie Thrombosen, Embolien, Venenentzündungen und zu chronischen Entzündungen bis hin zu einem offenen Bein führen.

Stammvarikosis

Ziel der Therapie einer Stammvarikosis ist es, die defekten Venenabschnitte aus dem Blutkreislauf zu entfernen, um den Blutrückfluss in das Bein zu unterbinden. Nach deren Beseitigung fließt das Blut problemlos über die intakten tiefen Venen zum Herzen zurück.

Operative Entfernung: Eine Venenoperation ist bei den meisten Patienten die sinnvollste Methode, um die Krampfadern dauerhaft zu beseitigen. Nach einem kleinen Schnitt in der Leiste oder der Kniekehle wird die Stammvene mit einer speziellen Sonde gezogen. Diese ebenso moderne wie schonende OP-Technik führt zu sehr guten medizinischen und kosmetischen Ergebnissen. Spezielle Barrieretechniken wie die sogenannte Endothelnaht verhindern ein frühzeitiges Wiederauftreten von Krampfadern (Rezidivprophylaxe). Im Rahmen einer modernen Krampfaderchirurgie werden grundsätzlich nur krankhaft veränderte Venen entfernt (stadiengerechtes Operieren). Hierdurch wird gewährleistet, dass für eine ggf. im Lebenslauf erforderliche Bypass-Operation, z.B. am Herzen, ausreichend Gefäßersatzmaterial zur Verfügung steht (venenerhaltendes Vorgehen).

Die Operation erfolgt in örtlicher Betäubung, der aus der plastischen Chirurgie bekannten Tumeszenz-Lokalanästhesie. Nur gelegentlich ist eine zusätzliche Vollnarkose notwendig. Moderne Wundverschlusstechniken, die ohne das Entfernen von Nahtmaterial auskommen, ermöglichen ein Abheilen mit meist kaum sichtbaren Narben. Direkt nach der Operation kann und soll der Patient wieder laufen. Um optimale Ergebnisse zu erzielen sollten vier bis sechs Wochen nach der Operation Kompressionsstrümpfe getragen werden.

Endoluminale thermische Verfahren (Radiofrequenz-, Laserablation):  Bei den minimal-invasiven endoluminalen Verfahren wird nach Punktion oder Aufsuchen der Vene am unteren Insuffizienzpunkt eine Sonde ultraschallgesteuert in die defekte Stammvene  eingeführt. Über diese Sonde wird dann durch Radiofrequenzstrom oder Laserlicht erzeugte Hitze auf die Venenwand übertragen, wodurch sich der funktionstüchtige Venenabschnitt verschließt. Ein Schnitt in der Leiste oder in der Kniekehle ist hierbei nicht erforderlich. Das Verfahren wird in der Regel ambulant in Tumeszenz-Lokalanästhesie durchgeführt. Die nach dem Eingriff auftretenden Beschwerden sind geringer als bei der klassischen Operation bei gleich gutem kosmetischem und funktionellem Ergebnis. Studien im Vergleich zur klassischen Venenoperation konnten bislang keine langfristigen Vorteile für die endoluminalen Verfahren zeigen. Nach heutigem Kenntnisstand können die endoluminaqlen Verfahren jedoch unter Beachtung individueller Untersuchungsbefunde (Venendurchmesser, erhaltene Funktion der sogenannten Schleusenklappe) im Einzelfall für den Patienten bei gleicher Effektivität schonender sein. Alle endoluminalen Verfahren sind derzeit nur in Ausnahmefällen Bestandteil des Leistungskatalogs der gesetzlichen Krankenversicherungen.

Retikuläre Varikosis

Die retikulären Varizen werden in der Regel ambulant mit einer Kombinationstherapie behandelt. Dabei werden in örtlicher Betäubung mit einem „Häkelnadel“ genannten chirurgischen Instrument die Venen entfernt. Benachbarte Besenreiser oder kleinere retikuläre Venen werden verödet.

Rezidivvarikosis

Rezidivvarikosis bezeichnet das erneute Auftreten von Krampfadern innerhalb eines bereits operierten Gebietes. Hierbei bilden sich in der Leiste oder in der Kniekehle nicht selten anatomisch sehr komplexe Venenverläufe innerhalb der Narbenregion aus (Crossenrezidiv).

Da endoluminale Therapieverfahren bei einer echten Rezidivvarikosis aufgrund der Venenstruktur nicht in Frage kommen, ist die sinnvollste Behandlungsmethode bei entsprechender Befundausprägung die erneute Operation (Crossenrevision).

Hierbei handelt es sich um einen erheblich komplexeren Eingriff im Vergleich zu einer Erstoperation. Voroperierte Regionen sind in der Regel vernarbt und stellen besondere Anforderungen an den Operateur. Aus diesem Grund ist es hier oftmals notwendig, zu der Lokalanästhesie eine Vollnarkose hinzuzufügen. Rezidivoperationen werden bei uns täglich durchgeführt und unsere Operateure haben auch bei diesen schwierigen Eingriffen einen großen Erfahrungsschatz.

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Abteilung für Venen- und Hautchirurgie

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